Interview mit Patricia Zielinski (Product Owner CMCX/Event-Leitung) und Hugo Winkels (Senior Sales Manager bei der CMCX)

 

Was unterscheidet die CMCX von anderen Marketing-Events?

 

Patricia: Auf der CMCX dreht sich an zwei Tagen alles um das wichtigste Asset im Marketing: Content. Für uns bedeutet das: Content ist nicht alles im Marketing, aber ohne Content ist alles nichts. Dafür holen wir viele der aktuell spannendsten CMOs und Expert:innen für Spezialthemen nach Köln, um ein Programm zu bieten, das Content aus allen Blickwinkeln beleuchtet: strategisch, kreativ, technologisch, praxisnah. Unser Fous liegt dabei darauf, dass unsere Teilnehmer:innen wirklich etwas mitnehmen, das sie nach der CMCX sofort in ihre Teams einbringen können.

 

Hugo: Uns ist es wichtig, eine gute Mischung aus den besten B2C- und B2B-Cases auf die Bühnen zu bringen. Das zeichnet uns seit vielen Jahren aus. Deswegen sitzen auch viele B2B-Teilnehmer:innen im Publikum – von internationalen Konzernen bis KMUs.

 

Welche Trends im Content Marketing habt ihr bei der Programmgestaltung 2025 besonders berücksichtigt?

 

Patricia: Ein klarer Trend ist „Content im Spannungsfeld zwischen KI und Social-Media-Authentizität“: Natürlich wird es in ganz vielen Sessions um KI zur Optimierung des Marketings gehen – was für eine Überraschung! Gleichzeitig gibt es einige Sessions, die sich den Fragen widmen: Wie erreicht man in einer fragmentierten Welt und im vollgestopften Feed eigentlich die Aufmerksamkeit seiner Zielgruppe – und nicht nur Aufmerksamkeit, sondern echte Wirkung? Denn nur Content, der wirkt, hat im Marketing eine Funktion. Gerade in diesen doch recht unbeständigen Zeiten geht es einfach mehr um Community-Building, Storytelling, Brand Faces und um „handgemachten“ Content. Guter Content ist und bleibt ein nachhaltiges Instrument, mit dem Unternehmen Umsatz generieren und eine nachhaltige Verbindung zu den Menschen aufbauen.

 

Hugo: Es geht um Humor und Memes, um kulturelle Relevanz in der Zielgruppe. Und es geht um Haltung: Content ist mehr als „nur“ Inhalt. Content transportiert, wofür eine Brand steht. Und Brands bewegen sich nicht im luftleeren Raum, sondern auch in einem politischen Raum, der sich gerade in den letzten Monaten stark gewandelt hat.

Deswegen sind wir sehr gespannt auf die Session von Tim: „Content for democracy“ – kann verantwortungsvolles Marketing die Demokratie retten?

 

Wie wählt ihr Speaker, Themen und Partner aus?

 

Patricia: Wir versuchen einfach, Content aus möglichst vielen Perspektiven zu betrachten: Die Content-Strategie als Basis, kreative Content Creation und Content Distribution auf den verschiedenen Plattformen. Für diese Bereiche suchen wir dann aktuelle Best Cases, von denen wir glauben, dass man als Teilnehmer:in möglichst viel davon für das eigene Marketing lernen kann – egal, wie viel Budget man zur Verfügung hat.

 

Hugo: Unsere Partner kommen vorrangig aus dem Tech-Bereich, die Brands in den von Patricia genannten Bereichen supporten. Hier achten wir natürlich darauf, dass die Partner Lösungen für die Herausforderungen unser Teilnehmer:innen haben.

 

Welchen inhaltlichen Trends konntet ihr über die Jahre kommen und gehen sehen – und welche bleiben?

 

Hugo: Was bleibt ist definitiv, dass Content das wichtigste Asset in der Kommunikation ist. Kommunikation ohne Inhalte gibt es halt nicht. Über den Content vermittelt eine Marke alles, wofür sie steht und welche Botschaften sie an die Kund:innen senden möchte. Eine gute Content-Strategie war, ist und bleibt die Basis. Wie der Content aber produziert, welche Content-Formate funktionieren und wo der Content ausgespielt wird, das hat sich stark geändert. Über ein eigenes Online-Magazin, wie zu Beginn der CMCX, redet heute kaum jemand, dafür geht es heute um TikTok & Co. Und wer sagt heute noch „Mobile first Content“?

 

Patricia: Im Bereich SEO findet aktuell ein großer Wandel statt: Optimieren wir in Zukunft noch für die Suchergebnisse auf Google oder sind nicht die Antworten von KI-Chatbots viel wichtiger? Auch Ratgeber- und How-to-Content, wie er noch vor ein paar Jahren auf der CMCX präsentiert wurde, wird es so in Zukunft nicht mehr geben. Dann fragen wir einfach die KI, was man wie machen soll. Brands sollten sich eher auf Entertainment und „relatable“ Content konzentrieren. Wie Hugo bereits sagte: Eine Brand muss kulturell relevanten Content liefern, keine austauschbaren Texte.

 

Wie verändert KI das Verständnis von Content und was heißt das für die CMCX?

 

Patricia: Der Einfluss von KI auf Marketing und speziell Content Marketing wird jeden Tag steigen. In naher Zukunft wird wohl ein Großteil des Contents direkt von oder

mithilfe von KI-Agenten erstellt. Das bedeutet für Content Marketer:innen erstens, dass sie sich stärker auf eine ganzheitliche Strategie fokussieren müssen: Nur wenn ich weiß, zu welchem Zweck ich den Content erstellen lasse, wird dieser auch eine Wirkung erzielen und nicht in der Masse an Content untergehen. Content Marketer:innen, die strategisch und holistisch denken – und darum geht es ja im Content Marketing – werden in einer von KI geprägten Welt im Vorteil sein, da sie die Technik gezielt einsetzen können.

Zweitens besteht durch KI-Content die „Gefahr“ einer Uniformität – das haben wir ja schon bei den Action-Figuren auf LinkedIn gesehen (was uns alle aber trotzdem nicht davon abgehalten hat, es auszuprobieren! ). Persönlicher und authentischer Content wird nochmal an Bedeutung gewinnen – vielleicht auch leicht chaotischer Content, bei dem aber erkennbar ist, dass ein Mensch dahintersteckt.

 

Hugo: Für das CMCX-Programm der Zukunft bedeutet das, dass wir das alles berücksichtigen müssen: Klar geht es darum, technische Skills zu vermitteln und eine Übersicht über die neuesten KI-Entwicklungen zu geben. Gleichzeitig sollte immer Platz für kritische Diskussionen vorhanden sein: KI trägt viel zur Produktivität und Optimierung von Content bei – aber es gibt auch Schwachstellen.

Und wir möchten auch ein bisschen Mut machen: Strategische Content Marketer:innen werden in Zukunft nicht von KI ersetzt, sondern können sich im Marketing unersetzlich machen!

 

Wie bleibt ihr selbst am Puls der Zeit, um die CMCX aktuell und relevant zu halten?

 

Hugo: Seit einigen Monaten sind wir Teil der W&V. Durch die W&V Redaktion, die sich tagtäglich mit News und Trends der Marketingbranche beschäftigt, haben wir einen super Draht zum Puls der Zeit.

 

Patricia: Außerdem haben wir über die Jahre ein starkes Netzwerk an Marketing-Entscheider:innen aufgebaut, die uns gerne Input und Tipps geben.

 

Wie fördert ihr den echten Austausch zwischen den Teilnehmern?

 

Hugo: In den drei Locations der CMCX gibt es im wahrsten Sinne des Wortes viel Platz zum Austausch. Bei gutem Wetter entsteht schon fast von alleine eine sommerliche Networking-Atmosphäre, die zu Unterhaltungen anregt.

Das Networking-Highlight ist die CMCX-Night powered by nextbike am ersten Abend. Hier stehen die Gespräche zwischen Teilnehmer:innen, Speaker:innen und unseren

Partnern im Vordergrund – ein wirklich lockeres und entspanntes Get-together, das sehr beliebt ist bei unseren Teilnehmer:innen.

 

Patrica: Auch die Workshops laden zum Austausch ein: Eine Stunde Interaktion mit dem/der Workshop-Leiter:in und den anderen Teilnehmer:innen. Hier geht es tief in die Themen.

 

Wen würdet ihr gerne mal als Speaker:in gewinnen?

 

Patricia: Wir haben die Frage mal an ChatGPT gegeben: Neben einigen US-Marketing-Expert:innen wurde uns Dieter Bohlen vorschlagen! Vielleicht sollten wir die Sache mit der KI nochmal grundlegend überdenken.

Bei unseren Speaker:innen achten wir vor allem auf die fachliche Kompetenz: Er oder sie muss keine super geübte Speaker:in sein, die 30-mal im Jahr auf einer Bühne steht. Wichtiger sind die Inhalte, die vermittelt werden, damit die Teilnehmer:innen auch wirklich etwas mitnehmen können. Deswegen bleiben wir immer neugierig und wachsam, welche Brands in den nächsten Monaten herausragenden Content entwickelt – und können noch gar nicht voraussagen, wer das das nächste Mal sein wird.

 

Wo wollt ihr mit der CMCX in den nächsten Jahren hin?

 

Hugo: Wir wollen weiterhin der Treffpunkt für die Content Marketing Branche im DACH-Raum bleiben. Die Herausforderungen im Marketing werden in den nächsten Jahren garantiert nicht weniger – da braucht es eine Anlaufstelle für die Branche. Neue Impulse und Perspektiven erhält man selten allein am Schreibtisch, sondern im Austausch mit anderen Menschen, die wiederum andere Blickwinkel auf und Meinungen zu bestimmten Themen haben. Diesen Austausch wollen wir weiterhin forcieren.

 

Patricia: Und inhaltlich betrachtet kann Content Marketing auch schon bald einen Komplexitätsgrad erreichen, der nicht mehr an zwei Tagen komplett abgebildet werden kann. Dann passen wir das Programm entsprechend an mit einem Schwerpunkt auf einer ganzheitlichen Strategie.

 

Was wünscht ihr euch von der Content-Marketing-Branche?

 

Patricia: Kommt alle zur CMCX! Nein, im Ernst: Wir sehen uns eher als eine neutrale Plattform, die Expert:innen aus unterschiedlichen Bereichen zusammenbringt – und haben deshalb keine Forderungen oder Wünsche.

 

Hugo: Bleibt positiv - wir haben mehr Chancen im Content Marketing als jemals zuvor.

 

Alle Infos rund um die CMCX findet ihr hier.